Das erste Mal (Coccinelle & Salvador Dali)
"Wann kommt denn der Hengst für Bommeli?", fragte Adrian ungeduldig. Der sechsjährige konnte es kaum erwarten das erste Mal dabei zu sein wenn ein süsses Fohlen gemacht wird. "Bald. Die Besitzer stehen bei Montélimar im Stau.",atwortete ich. "Bitte zeig mir nochmal das Foto vom Hengst,Mama!",bat er und wippte auf den Schuhstitzen auf und ab.Lächeln gab ich ihm die Bilder die man mir geschickt hatte. Ich selbst war auch schon gespannt wie er wohl in echt sein würde. Auf den Fotos und auch am Telefon Klang er sehr vielversprechend. Ein schöner Warmbluthengst mit gutem Charackter, arbeitswilig,guter Springer und Ausdauernd.Er schien absolut perfeckt zu sein. Plötzlich hörte ich hinter mir eine sanfte Stimme die in ernstem Ton meinte: " Hoffentlich mag Coccinelle den Hengst.Eine übelgelaunte 800 Kilo Stute könnte einen solch zierlichen Hengst ernsthaft verletzen und dann müssen wir Schadensersatz zahlen." Ludwig war hinter uns aufgetaucht und wirkte etwas skeptisch. "Mach dir keine Sorgen Louis! Ich hab sie gut darauf vorbereite und ausserdem wollen Julien und Nicolas vorbei kommen." "Kuck mal wie schön er ist.",meinte Adrien und strahlte,"Also wenn ich die Bommel wäre,würd ich schwach werden!" Louis sah seinen kleinen Bruder an und meinte: "Na vielleicht gefällt er ihr ja doch.Ich geh dann mal und mache die Gästeboxen fertig." "Ich komme mit und helfe dir!"rief Adrien,drûckte mir die Bilder in die Hand und folgte seinem grossen Bruder in Richtung Stallungen. Ich machte mich unterdessen auf den Weg zur grossen Ardennerweide.
Coccinelle graste gerade unter einem der Apfelbäume,dicht neben ihr graste Ermesinde. Meine Idee war es Ermesinde die noch in der Vorrosse war mit Coccinelle zusammen zum Hengst zu lassen. Die ältere Ardennerstute hatte bereits bekanntschaft mit Hengsten gemacht und würde ihrer jüngeren Freundin bestimmt mit Gelassenheit bei ihrem ersten Deckakt beistehen. Ich öffnete das Gatter und betrat die Weide mit lockender Stimme rief ich: "Bommeli! Mausi! Komm, komm!" Beide Stuten hoben ihre grossen Köpfe und kammen auf mich zugetrabt, ich streichelte ihre Nasen und nahm das Halfter das ich Coccinelle umlegte. Ich führte sie Richtung Tor und rief die andere Stute die mir daraufhin folgte. Die Schimmelstute am Halfter lief brav neben mir her und die dicke dunkelbraune folgte uns auf dem Fuss bis wir die Deck- und Stutenweide erreicht hatten. Ich öffnete das Gatter und führte Coccinelle hinein, dann nahm ich ihr das Halfter ab und liess sie laufen. Ermesinde wartete am Gatter bis ich es geöffnet hatte und betrat dann ebenfals die Weide. Beide trabten mit grossen Schritten über die Weide und ich machte mich auf den Weg zum Gutshaus wo ich auf die Ankunft des Romeos wartete.
Eine halbe Stunde später hörten wir ein knarzen in der Kieseinfahrt und zwei Minuten später stand auch schon der Transporter in der Einfahrt. Die Besitzerin stieg ,sichtlich erleichtert dass sie dem Stau vor Montélimar entkommen war und das Gestüt endlich gefunden hatte. Wir begrüssten uns freundlich und Areille,die Pferdepflegerin, lud unsere Gäste aus und führte sie zuerst in ihre Boxen. Wir besprachen kurz die wichtigen Details für die kommenden Tage und tranken einen Kaffee den meine Liebste gerade gekocht hatte.
Wenig später führten wir den Hengst zur Weide.Der schöne Fuchs mit der grossen Blesse und dem weissen Bein blähte die Nüstern und sog die Luft tief in seine Lungen.Er schien etwas aufgeregt blieb aber trozdem ungewôhnlich ruhig. Wir öffneten das Gatter und liessen ihn zu den beiden Stuten. Vorsichtig näherte er sich beiden und steckte den Hals weit vor. Die ältere Stute sah den Hengst an und wand sich sich sofort wieder dem fressen zu. Coccinelle hob den Kopf und wirkte etwas nervös als sie den fremden Hengst sah. Sie legte ein Ohr nach hinten und schnaubte. Dann drehte sie den Kopf hinüber zu Ermesinde die ruhig graste. Ihre Anspannung liess nach, da offenbar von dem Fremden keine Bedrohung ausging.Der Hengst kam näher und sog intensiv Luft ein. Er wölbte den Hals und versuchte die riesige Stute mit seinem schwungvollen Tanz zu beeindrucken. Die Schimmelstute beobachte ihn neugierig, doch als er ihr zu nahe kam hûpfter sie mit einem lauten Quieken zur Seite. Wieder warf sie einen Blick zu ihrer älteren Freundin die immernoch gelassen da stand. Dies beruhigte sie erneut und den nächsten Annäherungsversuch akzeptierte sie. Der Hengst fûhrte seine One-Man-Show fort und vollführte ware Kunststückchen um Coccinelle davon zu überzeugen dass nur er der Richtige für sie wäre. Fast 2 Stunden Brauttanz bedurfte es bis die Ardennerstute von ihm überzeugt war. Dannach lies sie ihn dicht an sich heran und er durfte ihr am Nacken knabbern.
"Siehst du Louis?! Der Trick deiner alten Mutter funktioniert noch immer. Wenn du ein junges Hünchen hast gib ihn ne erfahrene Mama mit auf die Weide und alles geht von ganz allein.",meinte ich mit einem Lächeln.Ludwig sah mich an und seuftzte."Ich hab mir nur Sorgen gemacht."meinte er. "Ich weiss!", gab ich zurück und streichelte ihm durchs Haar. "Sie sehen verliebt aus!",meinte Adrian während er auf der Mauer sass und den beiden zusah. Und tatsächlich die junge Stute tobte mit dem Hengst über die Weide. Sie liess sich von ihm jagen und vollführte Bocksprünge. Dann blieb sie stehen und rieb ihren grossen Kopf an dem des Fuchshengstes.
Fürs erste Mal nicht schlecht!
Zuletzt von Vampire Night am Mi Sep 15, 2010 4:47 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet